Die ausgesprochen unangenehme Mandelentzündung, Tosillitis oder Angina Tonsillaris kennt man in der Umgangssprache unter dem Begriff Angina. Dieser ist abgeleitet vom lateinischen Wort ‚angor‘ für Beklemmung oder Unruhe. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Gaumenmandeln im Rachenraum. Ausgelöst durch Bakterien oder Viren, lässt diese Infektion das Gewebe der Gaumenmandeln anschwellen. Was hilft bei Angina ist die Früherkennung der Symptome und die rechtzeitige Behandlung. Denn diese Infektion ist schmerzhaft, ansteckend und macht jegliches Essen und Trinken zur Tortur.
Funktion der Gaumenmandeln
Die Mandeln befinden sich im Rachen hinter den seitlichen Gaumenbögen. Sie sind Teil des lymphatischen Rachenrings, welcher die oberen Atemwege vor Krankheitserregern schützt. Die Mandeln oder Tonsillen fangen Krankheitserreger, die sich über die Luft oder Gegenstände übertragen, in ihren Oberflächenausbuchtungen ab. Gibt es eine geschwächte körpereigene Abwehr, beispielsweise durch eine Erkältung, gelangen Bakterien oder Viren in das lymphatische Gewebe und vermehren sich dort. Dadurch schwellen die Gaumenmandeln und der lymphatische Rachenring an, was eine Enge im Hals bewirkt.
Eine Angina kann ein- oder beidseitig auftreten und akut, chronisch oder wiederkehrend (intermittierend) verlaufen. Meist sind es Bakterien, wie etwa Streptokokken oder Pneumokokken, welche die Erkrankung auslösen, seltener ist es ein Virus wie etwa Herpes-Viren.
Symptome
Mandelentzündungen zählen zu den häufigsten Infektionserkrankungen und sind besonders häufig bei Kindern. Die Mandeln sind ständigen Angriffen von Erregern ausgesetzt, welche diese schwächen und Entzündungen auslösen können. Eine Angina beginnt meist mit Schluckbeschwerden und kann unter anderem starke Schmerzen, Anschwellung der Lymphknoten und Fieber verursachen. Angina kann auch selbst ein zusätzliches Symptom von anderen Erkrankungen sein, wie Scharlach oder Diphtherie-Angina, oder als Seitenstrang-Angina in Kombination mit einer Mittelohrentzündung auftreten.
Typische Symptome sind
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Schluckbeschwerden
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Atemprobleme
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brennende, kratzende Halsschmerzen, die mehrere Tage anhalten
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Ausstrahlen der Schmerzen hin zu den Ohren
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Unwohlsein, Abgeschlagenheit, Schwächegefühl
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Rötung und Schwellung der Rachengegend und Mandeln
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geschwollene Lymphknoten am Hals
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Vereiterungen im Rachenraum
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Belag aus weißen Stippen an den Mandeln (bakterieller Infekt)
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Mundgeruch durch vereiterte Lymphknoten
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verstärkter Speichelfluss
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hohes Fieber
Behandlung
Was hilft bei Angina in einer leichten Form ist etwas Schonung, denn eine leichte Angina heilt innerhalb von wenigen Tagen ab. Schwere Mandelentzündungen, besonders bei Kindern, verlangen jedoch unbedingt einen Arztbesuch.
Bei der schwereren Form hilft eine medikamentöse Therapie mit Antibiotika sowie schmerz- und fieberstillenden Medikamenten wie Diclofenac, Ibuprofen oder Paracetamol. Zusätzlich verschaffen Rachen- und Gaumenpinselungen oder Gurgeln mit Mandelscher Lösung Linderung.
Hausmittel gegen Angina
Um die Schmerzen der Angina erträglicher zu machen, dienen eine Reihe von Hausmitteln zum Trinken, Essen, Gurgeln, Inhalieren oder als äußere Anwendungen. Die Symptome mildernd, entzündungshemmend und das Immunsystem stärkend wirken
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heiße Zitrone, nicht mit kochendem Wasser zubereitet, da sonst das Vitamin C leidet
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(Kräuter-) Tee mit Honig
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Meerrettichtee, frisch gerieben, 1 bis 2 Esslöffel für 1 Liter Wasser
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Johannisbeersaft
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Aloe-Vera-Saft
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Bratapfel mit Honig
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Eiscreme
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zuckerfreie Lutschbonbons
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Gurgeln mit Salzwasser, Salbeitee, Olivenöl oder Bockshornkleesud
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Inhalieren: Kamillenblütentee, Zwiebeldämpfe
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warme oder kalte Halswickel mit entzündungshemmenden Mitteln wie Quark, Senf-, Leinsamenbrei, Heilerde oder zerdrückten gekochten Kartoffeln
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Entspannung durch ein heißes Bad
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viel Bettruhe