Viele depressive Beschwerden wie starke Niedergeschlagenheit und Erschöpfung lassen sich durch die Wirkung von Antidepressiva lindern oder sogar ganz beseitigen. Die häufigste depressive Erkrankung nennt sich unipolare Depression, die sich gut mit diesem Medikament behandeln lässt. Eine Therapie kann auch vermeiden, dass derartige Beschwerden erneut auftreten. Diese Medikamente helfen, das seelische Gleichgewicht zu finden für die Bewältigung des Alltags. Meist geht es um die Linderung von innerer Unruhe, Angst, Schlafstörungen und Selbstmordgedanken. In jedem Fall muss man die Behandlung mit den jeweiligen behandelnden Ärzten besprechen und abwägen.
Arten von Antidepressiva
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Die Wirkung von Antidepressiva beruht auf verschiedenen Wirkstoffen, die sich zu unterschiedlich gruppieren lassen. Am häufigsten sind
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trizyklische Antidepressiva (TZA), Medikamente der ersten Generation
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selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
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selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI)
Weniger häufig sind
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Alpha-2-Rezeptor-Antagonisten
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Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer
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selektive-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
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selektive Noradrenalin-/Dopamin-Wiederaufnahmehemmer
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Melatonin-Rezeptor-Agonisten und Serotonin-5-HT2C-Rezeptor-Antagonisten
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Trazodon und Lithium
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pflanzliche Arzneimittel wie Johanniskraut
Wirkungsweise von Antidepressiva
Im Mittelpunkt der Wirkung von Antidepressiva stehen die Botenstoffe, welche die Nervenzellen des Gehirns verwenden, um Reize weiterzuleiten. Die gängige Theorie ist, dass fehlendes Gleichgewicht bei Botenstoffen wie Serotonin und die resultierende Hemmung von Nervenverbindungen Depressionen auslösen. Antidepressiva verbessern die Verfügbarkeit dieser Botenstoffe im Gehirn mit verschiedenen Wirkstoffen auf unterschiedliche Weise.
Behandlung
Grundsätzlich tritt die Wirkung von Antidepressiva nur dann ein, wenn man sie täglich einnimmt. Anfänglich geht es darum, die Beschwerden zu lindern. Die nächsten 4 bis 9 Monate dienen als die sogenannte Erhaltungstherapie, um erneuten Beschwerden vorzubeugen. Eine noch länger hinausgehende Einnahme soll Rückfälle vermeiden (Rückfallprophylaxe).
Die Dauer der Einnahme ist individuell und hängt unter anderem von den Beschwerden und dem Rückfallrisiko ab. Eine Behandlung mit Antidepressiva kann daher viele Jahre dauern. Wichtig zur Kontrolle sind dabei die regelmäßigen Arztbesuche, um gegebenenfalls die Medikamentendosis anzupassen.
Mögliche Nebenwirkungen von Antidepressiva
Antidepressiva können wie alle Medikamente auch Nebenwirkungen haben, welche bei etwa der Hälfte der Behandelten in den ersten Wochen auftreten. Derartige Nebenwirkungen sind im weiteren Verlauf der Behandlung seltener. Die meisten dieser Nebenwirkungen hängen mit der Wirkung von Antidepressiva auf das Gehirn zusammen. Daher ähneln sich die Symptome auch bei verschiedenen Wirkstoffen. Jedoch ist es oft schwierig, die Folgen einer Depression von den möglichen Nebenwirkungen der Medikamente zu unterscheiden.
Diese sind zum Beispiel
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Mundtrockenheit
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Kopfschmerzen
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Kreislaufprobleme
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innere Unruhe
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Störungen der Sexualität.
Schwere Auswirkungen wie Herzprobleme, epileptischen Anfälle oder Leberschäden kommen bei Antidepressiva selten vor.
Manche Nebenwirkungen treten häufiger bei ganz bestimmten Wirkstoffen auf:
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SSRI führen häufig zu Durchfall, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Übelkeit.
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Trizyklische Antidepressiva können Sehstörungen, Verstopfung, Schwindel, trockenen Mund, Zittern und Probleme beim Wasserlassen auslösen.
Darüber hinaus können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten für chronischen Erkrankungen auftreten. Die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Präparate müssen daher stets mit der behandelnden Ärzteschaft besprochen werden.