Viele Menschen schwören seit Jahrhunderten auf die Wirkung von Ashwagandha, eine der wichtigsten Kräuterpflanzen im Ayurveda. Diese Form der alternativen Medizin basiert auf indischen Prinzipien der Naturheilung und ist seit über 3.000 Jahren in Verwendung. Diese Pflanze ist ein kleiner Strauch mit gelben und roten Blüten, ursprünglich beheimatet in Indien und Nordafrika. Sie kommt mittlerweile in vielen tropischen und subtropischen Gebieten, wie etwa in Afrika, Spanien, Griechenland, auf den Kanaren und der arabischen Halbinsel vor. Als Heilmittel erfreut sich die Pflanze auch im Westen steigender Beliebtheit. Sie hilft unter anderem dabei, Stress abzubauen, das Energieniveau zu erhöhen und die Fähigkeit zur Konzentration zu verbessern.
Bezeichnungen
Der Name Ashwagandha im Sanskrit bedeutet „Geruch des Pferdes“, bezogen auf den Eigengeruch der Pflanzenwurzel. Der botanische Name lautet Withania somnifera und die Pflanze gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. In Deutschland kennt man sie auch unter den Bezeichnungen
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Schlafbeere
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Winterkirsche
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indischer Ginseng.
Trotz der deutschen Bezeichnung Schlafbeere verwendet man nicht die Früchte dieser Pflanze, welche auch nicht genießbar sind. Nur die Wurzel und die Blätter von Ashwagandha dienen als Basis für heilende Extrakte und Pulver. Denn nur diese Pflanzenteile enthalten eine hohe Konzentration an Withanoliden, welche unter anderem Entzündungen bekämpfen.
Wirkungsweise von Ashwagandha
Im Ayurveda dient Ashwagandha traditionell als Heilmittel bei Schlaflosigkeit, Angstzuständen, Gelenkschmerzen, Fruchtbarkeitsproblemen und Impotenz, aber auch zur Verbesserung der Hirnleistung und zur Stimmungsaufhellung.
Wie schon der botanische lateinische Begriff „somnifera“ bezeichnet, ist „schlafbringend“ die wichtigste Wirkung von Ashwagandha. Weitere therapeutische Wirkungen sind
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angstlösend
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stresslösend
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antioxidativ
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blutbildungsfördernd
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senkend auf Blutfett- und Blutzuckerwerte
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lindernd bei Arthritis und Gelenkschmerzen
Überdies haben die Wirkstoffe einen Anti-Aging-Effekt, denn sie erhöhen den DHEA-Spiegel, welches ein Anti-Aging-Hormon darstellt. Der Hormonhaushalt, das Herz-Lungen-System und das zentrale Nervensystem werden ebenfalls positiv beeinflusst. Der Wirkung von Ashwagandha schreibt man auch einen Anti-Tumor Effekt zu. Die Pflanze wirkt auch lindernd auf die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion.
Hauptproblem Stress
Der stresslösende Effekt dieses Heilmittels entsteht ebenfalls durch die Wirkung von Ashwagandha auf ein Hormon, das Stresshormon Cortisol. Bei anhaltenden Stressbelastungen bleibt der Cortisolspiegel chronisch erhöht und schadet so der Gesundheit. Die Folgen sind Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Reizdarmsymptome, depressive Verstimmungen bis hin zu Angststörungen. Durch die Fähigkeit, die Stressresistenz zu erhöhen, zählt Ashwagandha auch zu den sogenannten Adaptogenen. Unter diesem Begriff fasst man Heilpflanzen zusammen, die stressresistenter machen.
Nebenwirkungen von Ashwagandha
Ashwagandha gilt als sicher und nebenwirkungsarm in den empfohlenen Dosierungen. Gelegentlich können Verdauungsbeschwerden wie etwa Durchfall auftreten. Das lässt sich durch eine Reduzierung der Dosis oder eine Einnahmepause beheben. Dennoch ist Vorsicht in der Schwangerschaft und Stillzeit geboten. Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck, Schilddrüsenfunktionsstörungen, psychischen Störungen und Autoimmunerkrankungen sollten die Einnahme von Ashwagandha mit ihren behandelnden Ärzten besprechen.